Im hohen Norden …
Hallo Leute,
mein erster Urlaub seit fast 10 Jahren. Warum dies? Nein, es lag nicht daran, dass ich keine Zeit für Urlaub hatte, weil ich immer Rad fahren musste. Immer war was zu tun. Am Haus, im Garten. Mein Ziel war es einfach den Urlaub zu nutzen, um unser schönes Heim fertig zu bekommen. Dem Ziel, Haus und Heim zu verschönern, bin ich auch schon sehr nahe gekommen. Also mit der Fertigstellung. Aber wie es so ist, hat man ein Haus, man wird irgendwie nie fertig. Allerdings das Ganze auf Kosten des Urlaubes in dem Maße zu machen wie ich, war dann im Nachhinein keine gute Idee. Mann fühlt irgendwann zwingend Urlaubsreif. Annette hat das Projekt Urlaub in die Hand genommen und mich „genötigt“, dass wir alle 4 zusammen 14 Tage weg fahren. Eine gute Entscheidung! Ziel war der hohe Norden. Nordsee in Belgien, Holland oder Deutschland. Bei der Suche nach der passenden Unterkunft wurde es dann die Ostsee, genaugenommen, die Lübecker Bucht.
Im hohen Norden angekommen
Gebucht hatte Annette dann eine wunderschöne Ferienwohnung in Grömitz, einem Kurort oberhalb vom Timmendorfer Strand. Also Auto gepackt und los. Auto gepackt!? Ein Rennrad, zwei Labradore und Gepäck für uns beide. Und alles hat irgendwie gepasst. Nach gut 7 Stunden Autofahrt sind wir dann abends gegen 20.30 Uhr angekommen. Und das trotz vieler Baustellen unterwegs völlig entspannt. Ja wirklich. Wenn wir in Urlaub fahren gibt es keine Uhr und kein Plan oder Programm. Das erste Abenteuer war die vereinbarte Schlüsselübergabe am sogenannten Schlüsseltresor, direkt neben dem Vermietungsbüro, dass um diese Zeit ja bereits geschlossen hatte. PIN eingegeben und nichts. PIN eingegeben und nichts. Mehrere Versuche scheiterten. Wir sahen uns schon im Auto übernachten. Auf einem Schild an der Tür des Büros fanden wir dann die rettende Rufnummer. 20 Minuten später hatten wir unseren Schlüssel. Die Wartezeit hatten wir uns mit einem kühlen Bier versüßt.
Erste Radtour mit ortskundigem Guide
Nach einigen Tagen Entspannung meldeten sich langsam die Beine. Jedes mal wenn ich im Flur an meinem Simplon vorbei ging kam so eine Unruhe über mich. Und was für ein Glück. Montag gegen Mittag beim Frühstück, ich erwähnte schon das mit der Uhr, fiel mir eine Dame, sehr sportlich, gegenüber im Haus mit dem Rennrad auf. Die kam wohl gerade von einer Radtour zurück. Hm, dachte ich: „Sollte ich sie mal ansprechen“. Am Tag darauf ging ich über die Straße und fragte einfach mal, ob sie mich mal mitnehmen würde. „Gerne“, lautete die Antwort. Donnerstag morgens gegen 10.00 Uhr starteten wir beide mit dem Rennrad. Ein Glücksfall für mich. Andrea, so der Name, kannte alle Nebenstraßen und führte mich im hohen Norden auf den höchsten Punkt in Schleswig-Holstein. Den Bungsberg mit einer Höhe von 167 Metern und auf dem Gipfel weithin sichtbar durch einen Funkturm. Das sind nun keine Rekord verdächtigen Höhen, aber der stramme Wind hier im hohen Norden macht es schon ein wenig schwer. Gute Zusammenarbeit im Wind hilft dann. Das hat auch sehr gut geklappt. Der Bungsberg liegt übrigens in der Holsteinischen Schweiz und man glaubt es nicht. Hier ist das nördlichste Skigebiet Deutschlands. Es gibt laut Wikipedia sogar einen Sessellift. Mein Guide Andrea erzählte, dass sie viel Radreisen mit Gepäck unternimmt. Bei einem angenehmen Tempo hatten wir einiges bezüglich Radfahren zu erzählen. Am Ende hatten wir gut 75 km abgespult. Besser hätte es nicht sein können. Solche Nebenstraßen kennt eben nur ein Einheimischer. Die nächste gemeinsame Runde mit dem Rennrad steht schon auf dem Plan. Ich bin schon gespannt, wo es dann hingeht.
Grüße Hans
So soll es sein. Richtig gemacht. Besser ein gesundes Mittelmaß finden zwischen Haus, Garten und Urlaub, womit runterfahren für Körper und Seele gemeint ist, um wieder gestärkt in den Alltag zurück zu kehren. Entschleunigen eben. Sonst kommt definitiv die Unzufriedenheit.
Wer was anderes behauptet kann meines Erachtens kein glückliches, sinnvolles und erfülltes Leben führen.
EINEN SCHÖNEN URLAUB