Stundenweltrekord, armes Deutschland …

Gedanken zum Radsport.

Hallo Leute,

am letzten Donnerstag hat ein großer und sehr beliebter deutscher Radsportler seine Karriere beendet. Jens Voigt, der ewige Kämpfer und Angreifer, gefürchtet im Peloton hat mit einem Paukenschlag seine 19 Jahre währende Profi-Karriere beendet. In der Schweiz im Velodrom von Grenchen hat er vor 3500 Zuschauern den Stundenweltrekord von Ondrej Sosenka angegriffen und eingestellt. In den letzten 10 Minuten schraubte er den Rekord auf 51,115 Km in einer Stunde.
Am Freitagabend habe ich mir die Aufzeichnung angeschaut. Diese wurde leidenschaftlich von Klaus Angermann, einem Urgestein von Radsport Kommentator begleitet. Seit 40 Jahren ist Angermann als Kommentator im Radsport aktiv. Vor einigen Jahren hat er sich zur Ruhe gesetzt. Extra für dieses Radsport Event saß er wieder am Mikrofon. Als Fachmann stand ihm Jean-Claude Leclercq zu Seite. Ein ehemaliger französischer Radprofi und jetzt Eurosport Co-Kommentator. Der Sender Eurosport widmete aus diesem Anlass Jens Voigt und dem Radsport einen ganzen Tag Sendezeit. Mehrere Stunden Aufzeichnung schauten ich und meine Frau Annette uns an. Es war sehr schön, wie der Radsport und Jens Voigt präsentiert wurden. Viele Hintergründe und Interviews zum Stundenweltrekord.

Was mich dabei etwas nachdenklich stimmte war, dass in Deutschland fast niemand davon Notiz nahm. Dank unserer Medien die im Radsport das “Böse” sehen. Aber auch nur im Radsport. Dafür, armes Deutschland. Ich bin der Meinung, der Stundenweltrekord von Jens Voigt hätte viele Menschen hier im Lande interessiert. Jens Voigt, der in Interviews immer einen flotten Spruch drauf hat und doch exakt auf den Punkt der Frage kommt.

Seine Abschluss Tour hat er dieses Jahr bei der Tour eingeleitet und sich dann bei den Fans in den USA bei zwei Rundfahrten verabschiedet. Die Le Equipe, die große französische Sportzeitung und Sprachrohr der Tour hat ihm einen 2 Seitigen Artikel gewidmet. Wenigstens einigen Online Medien war es einen kleinen Bericht wert.

Grüße Hans

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