Rückblick :: Rundertritt.de in der Saarbrücker Zeitung

Mit Spaß bei der Sache.

Mit Spaß bei der Sache.

Hallo Leute,

Anfang des Sommers habe ich euch noch einen wichtigen Blog Beitrag vorenthalten. Schande über mich, aber ich musste ja viel Radfahren und auch einige Radrennen fotografieren. Da ist mir das leider durch geflutscht. Nun im November und Anfang Dezember ist das Wetter nicht gerade einladend zum Radfahren. Daher nutze ich die Rubrik “Rückblick” und reiche den Artikel nach. Es handelt sich um einen Bericht über mich in der Saarbrücker Zeitung. Das war natürlich eine riesen Sache für mich, konnte ich dadurch doch viel Aufmerksamkeit auf meinen Blog rundertritt.de lenken. Daraus folgend, das Interesse vieler Leute, oder besser Leser der SZ, auf den Radsport lenken.

Nun wie hat sich das Ganze entwickelt? Zwei Wochen vor dem Artikel ist der Peter Wagner, seines Zeichen freier Redakteur bei der SZ auf mich zu gekommen und hat mir vorgeschlagen, einen Artikel über mich und meinen Blog zu schreiben. Peter ist selbst Ausdauersportler und läuft seit Jahren Marathons und Ultra-Marathons. Also haben wir einen Termin vereinbart und uns zum Interview getroffen. Und unten seht ihr das Ergebnis. Als ich den Artikel las, war ich von den “Socken”. Er hat meine Einstellung zum Sport, den Spaß am Blog schreiben perfekt in Worte gefasst. Ihr müsst den Artikel unbedingt lesen.

Grüße Hans


 

Freude am runden Tritt der Beine

Hans Baltes schreibt in seinem schwärmerischen Radfahrer-Blog

über seine Leidenschaft

Von  Peter Wagner, 15. Juni 2015

Hans Baltes liebt den Radsport. Mit dem Bike geht es, lässt es das Wetter zu, von Lebach aus 20 Kilometer zur Arbeit.

Hans Baltes liebt den Radsport. Mit dem Bike geht es, lässt es das Wetter zu, von Lebach aus 20 Kilometer zur Arbeit.

Solange die Beine rund gehen, fährt der Lebacher Hans Baltes Rad. Fast 10 000 Kilometer im Jahr, bei fast jedem Wetter. Und wie kein Zweiter kann der 52-Jährige die Unbeschwertheit beim Radfahren lustvoll beschreiben.

Radsport ist ein echter Jungbrunnen“, schwärmt Hans Baltes in seinem Internet-Tagebuch „Runder Tritt“. Wohl gemerkt an einem Januartag, nachdem ihn der Schneeregen „wie mit tausend Nadeln ins Gesicht gepiekst“ hatte und er „doch ein wenig nass geworden“ war. Beschrieben wird hier das wohlige Gefühl am Ende der 20 Kilometer weiten Heimfahrt vom Losheimer Arbeitsplatz ins heimatliche Lebach. Wenn es nicht allzu frostig ist, also fast immer, bewältigt der 52-jährige Systemadministrator die Strecke mit dem Rennrad über die Straßen oder mit dem Mountainbike durch Feld und Wald.

Freude am Naturerlebnis

Im vergangenen Jahr kamen auf dem Weg zur Arbeit und zurück exakt 4204 Kilometer zusammen. Baltes, der beim Kfz-Überwacher KÜS arbeitet, hat ausgerechnet, dass er etwa 310 Liter Diesel und 824 Kilo CO2 sparte. Aber Sparen ist nicht der Grund für die Wahl des Rades. Es ist die Freude am Naturerlebnis, an der Bewegung, am schnellen Fortkommen durch die Kraft der Oberschenkel und den – eben – runden Tritt der Beine. Eingerechnet bei Freizeittouren und schnellen Ausfahrten mit Freunden an den Sonntagen bringt es Hans Baltes auf fast 10 000 Radkilometer im Jahr.

Hans Baltes wurde in Wahlschied groß, liebte schon als Kind das Radeln und gab immer sehr auf seine Räder acht. Etwas zu schwer und muskulös, um ein sehr guter Rennfahrer zu werden, liebt Hans Baltes dennoch den Radrennsport, kennt die deutschen und internationalen Teams und Fahrer und verfolgt gespannt die Übertragungen der großen Rennen. Er bedauert sehr, dass die öffentliche Wahrnehmung überwiegend auf Dopingvergehen gerichtet sei. Doping sei nicht gut zu heißen, „aber man muss auch fair mit den Menschen und ihren Leistungen umgehen“, bittet Baltes um Respekt und schwärmt vom Teamgeist innerhalb der Mannschaften und der Fairness der Ausdauersportler im Feld.

Über die eigene Hobby-Truppe schrieb er kürzlich in seinem Blog: „Wir respektieren und akzeptieren gelassen die Macken jedes einzelnen. Und wenn mal einer einen schlechten Tag hat, wird er mitgeschleppt. Mal sieht man einen monatelang gar nicht, dann taucht er wieder auf. Es ist, als wenn er nicht weg gewesen wäre.“

Wohl wenige Radsport-Enthusiasten schreiben derart entspannt, einfühlsam und Lust machend wie Hans Baltes. Der Chronist, der seine Leser mit „Hallo Leute“ begrüßt und mit „Also dann bis die Tage“ verabschiedet, bevorzugt eine schnörkellose Sprache. Er nimmt sich selbst nie so wichtig wie seinen Sport und behält auch dann gute Laune und Contenance, wenn ihn wieder einmal ein Autofahrer in Gefahr gebracht hatte.

Gefahren im Straßenverkehr

Vor allem das Abdrängen und Weghupen von Rennradlern von der Straße auf den Radweg ist nach Beobachtung von Baltes eine – typisch deutsche – Unart. Nachsichtig beschreibt er Stress und Überforderung am Steuer, gibt aus intimer Kenntnis einschlägiger Gerichtsurteile aber gern auch Unterricht: „Der Seitenabstand beim Überholen eines Radfahrers beträgt tatsächlich mindestens 1,50 Meter, vom linken Ellenbogen, nicht vom Straßenrand. Und ist außerdem immer absolut einzuhalten. Gefühlt wissen das von 100 Autofahrern vielleicht 15. Oder sie denken: Passt schon. Ich hoffe immer noch, dass die Politik mal eine Aufklärungskampagne pro Radfahren ins Leben ruft. Träumen darf man ja.“

Auch davon, und das ist sein wichtigstes Anliegen, dass viel mehr Zeitgenossen aus Überzeugung ihr Auto stehen lassen und sich beim Radfahren den Wind um den Kopf wehen lassen: „Denke, es käme viel mehr Ruhe in die Ortskerne und in die Leute.“

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