Ist Radsport gefährlich?

Mit Spaß bei der Sache.

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Ist Radsport gefährlich?

Hallo Leute,

heute stelle ich mir die Frage ob Radsport oder Radfahren gefährlich ist? Wie komme ich auf diese Frage? Ganz einfach, ich verfolge als Radsportfan ja die Profirennen. Und in letzter Zeit häufen sich Unfälle bei Rennen, wo Begleitfahrzeuge mit Rennfahrern kollidiert sind. Teilweise verliefen diese Unfälle glimpflich ab. Leider ist in diesem Jahr ein Rennfahrer nach so einem Unfall an den Folgen verstorben. Das ist sehr schlimm. Man wird nun nach Maßnahmen suchen, diese Unfälle in Zukunft zu vermeiden. Auch werden Profis bei Trainingsfahrten von Autos erfasst und schwer verletzt. Dies geschieht also außerhalb des Rennbetriebes. Anfang diesen Jahres wurde eine Trainingsgruppe von 6 Fahrern vom Profiteam Giant Alpecin um John Degenkolb von einer 73 jährigen Autofahrerin in Spanien erfasst und alle Fahrer wurden schwer verletzt. Zum Glück keiner tödlich. Die Profis wissen natürlich um die Risiken ihres Sportes und können zumindest im Rennbetrieb zusammen mit Verbänden und Rennorganisation das Risiko minimieren.

Gefahren im Hobby Radsport

Aber wie ist das beim Hobby Radsportler oder beim einfachen Radfahrer welcher morgens seine Brötchen kaufen fährt? Es ist gefährlicher als man es glauben kann. Ich hatte ja schon öfter davon berichtet mit welcher Aggressivität manche Autofahrer Radsportler eng überholen. Gerade wieder letzten Sonntag. Wir waren mit vier Mann Richtung Nalbach unterwegs als uns ein Nissan SUV mit Pferdeanhänger im Abstand von 20 cm überholt hatte. Der Anhänger war noch breiter was uns in eine extrem gefährliche Situation brachte. Diese Vorfälle von Autofahrern, welche uns so wohl belehren wollen, treten sehr häufig auf. Unser Justiz schützt sogar diese Form des Unwesens auf unseren Straßen indirekt. Glaubt ihr nicht? Doch. Kann ich das Kennzeichen des Autos der Polizei mitteilen nutzt das gar nichts. Ich muss den Fahrer im Auto erkennen. Wie soll das gehen, durch dunkel getönte Scheiben und meine Sicht von hinten auf das Auto? Macht man mit diesen Angaben eine Anzeige, verläuft diese im Sande. Besser noch, die Polizei meint, wir sollen uns doch nicht so aufregen. Da versucht jemand auf der Straße mich umzubringen und ich soll mich nicht aufregen.

Es kommt noch schlimmer. Anfang diesen Jahres wurde eine junge Studentin auf dem Radweg von einem Autofahrer angefahren und verstarb kurze Zeit später. Wie sich herausstellte, haben zwei junge Autofahrer ein Rennen im Ort untereinander ausgefahren und einer hatte dabei die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und die junge Frau auf dem Radweg erfasst. Ich betone auf den Radweg! Der Richter sprach dem Fahrer ein Urteil zur Bewährung aus. Das ist für mich der Gipfel.

Wie wird damit umgegangen?

Für mich zeigt das, dass in unserem Land die Politik den Radverkehr gerne stärkt um sich ein umweltbewusstes Image zu verpassen aber im Umkehrschluss den Wahnsinn auf den Straßen einfach ignoriert. Ein konsequentes Vorgehen gegen Verkehrssünder ist nicht angedacht. Eine Kampagne “Pro Radfahren”, Fehlanzeige. Den Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer hervorheben, Fehlanzeige. Wir lernen daraus, dass Radfahren gefährlich ist und daher keiner gerne mit dem Rad fährt. Die Unfallstatistiken mögen sinken, kommt wohl daher, dass immer weniger Rad gefahren wird und die Kinder nicht mehr an der Straße spielen dürfen. Der Grund, “Ist ja zu gefährlich!”.

Die Stadt Lebach diskutierte über die Fortführung des Radwandern Erlebnisweges durch die Innenstadt. Es wurde viel diskutiert, da es ja gefährlich ist mit dem Rad auf der Straße zu fahren. Wenn ich sowas lese oder höre stelle ich mir die Frage: “Wie kann es sein, dass es gefährlich ist auf der Straße Rad zu fahren?”. Man könnte den Eindruck gewinnen, auf der Straße herrscht Krieg.

Meinen Weg zur Arbeit habe ich mit dem Rennrad schon sehr eingeschränkt. Es ist einfach nicht mehr zum Aushalten. Daher bin auf das Cyclocross Rad ausgewichen.

Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin, haben bei mir Radfahrer grundsätzlich Vorfahrt. Da für mich Radfahren vorbildlich ist. Es ist mir natürlich auch schon passiert, dass Autofahrer mir als Radfahrer sich sehr freundlich verhalten haben. Also ein wenig mehr “Pro Radfahren” von der Politik und ein Mehr an gegenseitiger Rücksichtnahme wäre bestimmt hilfreich.

Die Einstellung mancher Autofahrer

Bezeichnend für den Umgang einiger Autofahrer gegenüber den Radfahrern beschreibt folgendes Erlebnis letztes Jahr. In Eppelborn / Bubach überholt mich ein Autofahrer wie immer zu dicht und hupend. Die Straße ist breit genug. Nur der Gegenverkehr hindert zum korrekten Überholvorgang. Irgendwann ist das dann egal und es wird sich durch gequetscht. Ich wehre mich verbal gegen diesen Deppen. Der schimpft aus dem Auto und fährt weiter. Dummerweise steht er dann an der roten Ampel. Ich klopfe an die Scheibe und frage was das eben war. So geht das nicht. Auf die Frage: ” Ob Autofahrer mehr Rechte haben als Radfahrer?”, kam prompt die ernst gemeinte Antwort: ” Na klar haben Autofahrer mehr Rechte auf der Straße”. Meinen Kommentar zu dieser Aussage lasse ich hier jetzt mal weg. 😉 Der Autofahrer schloss jedenfalls schnell wieder das Fenster.

Grüße Hans

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